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Photonik – ein innovatives und dynamisches Technologiefeld mit glänzenden Aussichten

Dr. Andreas Ehrhardt ist Geschäftsführer von Photonics BW, dem Innovationsnetz für Optische Technologien und Quantentechnologien in Baden-Württemberg sowie stellvertretender Vorstand von OptecNet Deutschland. Als Verbandsmitglied freuen wir uns sehr, dass Dr. Ehrhardt hier auf unserem Blog seine Expertise mit uns teilt.

Die Photonik: Zukunftstechnologie? Querschnittstechnologie? Spitzentechnologie? Enabling Technology? Technologie des 21. Jahrhunderts? – Alles richtig!

Die Photonik gehört zu den innovativsten Hightech-Branchen und trägt in nahezu allen Bereich zur technologischen Weiterentwicklung und Lösung der Herausforderung zur Gestaltung unserer Zukunft bei. So ging auch der Deutsche Zukunftspreis in 2020 erneut an die Photonik, und wir freuen uns ganz besonders, dass unsere Mitglieder Zeiss und TRUMPF zusammen mit dem Fraunhofer-IOF die Preisträger sind. Ausgezeichnet wurde eine bahnbrechende Entwicklung zur Herstellung noch kleinerer, effizienterer und leistungsfähigerer Computerchips.

 

Photonik findet sich in allen Industrien und Branchen

Im Maschinenbau, Automotive, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Biotechnologie, Datenübertragung, Beleuchtung, Displaytechnik, Energie- und Umwelttechnik werden immer mehr Funktionen durch optische Technologien realisiert beziehungsweise überhaupt erst ermöglicht.

Die Photonik-Branche erwirtschaftet einen Umsatz von rund 40 Mrd. Euro und beschäftigt über 140.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einer F+E-Quote von ca. 9 % gehört die Photonik zu den Spitzentechnologien. Das jährliche Wachstum liegt mit ca. 6 – 8 % deutlich über dem BIP, und die Exportquote beträgt rund 70 %. Baden-Württemberg gehört zu den führenden Bundesländern in der Photonik.

Die Photonik ist mit den aktuell viel diskutierten Quantentechnologien vielfach eng verbunden beziehungsweise wird zu deren Realisierung in den kommenden Jahren entscheidend beitragen. Mit Quantentechnologien werden etwa neuartige Sensoren mit noch nie dagewesenen Auflösungen, Computer mit einer neuen Form von Rechenleistung und die abhörsichere Datenübertragung möglich.

 

Neueste Trends und Entwicklungen gestalten unsere Zukunft mit

Photonics BW adressiert als Innovationsnetzwerk die gesamte Bandbreite der Photonik für alle möglichen Anwendungen und bringt Unternehmen und Forschungseinrichtungen zielgerichtet zusammen. Hochaktuelle Themen sind beispielsweise das Laserschweißen von Batterien für die Elektromobilität, LiDAR sowie 3D-Kameras für das autonome Fahren und optische Sensoren für Industrie 4.0.

In der Medizintechnik spielen die Mikroskopie und Endoskopie eine Schlüsselrolle. Desinfektionsgeräte auf Basis von UV-C Strahlung ermöglichen die effektive Bekämpfung von Viren – einschließlich Covid 19 – und Bakterien. Und zur Erreichung der Klimaziele wird die Photonik, z.B. durch Photovoltaik sowie energieeffiziente Beleuchtung und Displays auch einen signifikanten Beitrag leisten. Der allgegenwärtige Trend zur umfassenden Digitalisierung sowie zu Online-Veranstaltungen und Homeoffice wird durch optische Breitband-Datenübertragung via Glasfaser möglich gemacht.

 

Gemeinsam zu noch mehr Innovation

Um solche Fortschritte voranzutreiben, sind Netzwerke und Verbände ein echter Beschleuniger. Neben Technologietransfer und Innovationsförderung ist die Marketing-Unterstützung insbesondere für die KMU- und Start-up-Mitglieder wertvoll. Photonics BW bietet hierzu beispielsweise Gemeinschaftsstände auf der Messe „LASYS – Internationale Fachmesse für die Laser-Materialbearbeitung“ sowie in Kooperation mit dem Dachverband OptecNet Deutschland auf der „LASER World of Photonics“ an. OptecNet Deutschland hat jüngst auch eine offizielle Partnerschaft mit der Messe VISION abgeschlossen. Die VISION – Weltleitmesse für die Bildverarbeitung in Stuttgart ist ein etablierter und zentraler Treffpunkt für alle Anbieter und Dienstleister rund um das vielfältige Spektrum der Bildverarbeitung.

Gemeinsam mit der Fachabteilung VDMA Machine Vision und dem Netzwerk VDMA Startup-Machine bietet die VISION auch eine einzigartige Plattform für Start-ups, um neueste Entwicklungen in der Bildverarbeitung vorzustellen. Die VISION veranstaltet u.a. regelmäßig den VISION Start-up Pitch Contest. Junge Bildverarbeitungsunternehmen bekommen hier eine Bühne, um Fachjury und Publikum von ihren Lösungen zu überzeugen. Beim VISION Start-up Pitch Contest 2020 hat HD Vision Systems mit „Light field and Deep Learning-based Machine Vision“ im November den ersten Platz belegt. Auch diese Auszeichnung zeigt die Innovationskraft der Photonik und macht jetzt schon neugierig auf die VISION 2021. 

Photonics BW wurde in 2000 mit Förderung des BMBF als gemeinnütziger Verband gegründet. Heute vereint Photonics BW 86 Mitglieder aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Das Ziel von Photonics BW umfasst die Förderung der Optischen Technologien in Forschung, Entwicklung und Anwendung, Aus- und Weiterbildung sowie Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung. Photonics BW unterstützt insbesondere auch Start-ups mit einer kostenlosen Mitgliedschaft sowie Coaching-Angeboten.

Weitere Infos und Aufnahmeantrag unter: www.photonicsbw.de

In der sich rasant entwickelnden Welt der industriellen Automatisierung ist eine zuverlässige und flexible Objekterkennung ein Grundpfeiler für Vision-Guided Robotics (VGR) und Qualitätssicherung. Bei HD Vision Systems ist es unsere Mission, die Grenzen des Möglichen in der Automatisierung neu zu definieren. Als Vision-Partner auf der Bosch Rexroth CtrlX-Plattform bringen wir modernste Bildverarbeitungstechnologie durch leistungsstarke Apps auf den Fabrikboden, die Konnektivität vereinfachen und die Leistung verbessern.

Pattern Matching: Ein traditioneller Ansatz

Eine der häufigsten Fragen beim Entwurf von Automatisierungslösungen ist, ob traditionelle Pattern-Matching-Techniken oder moderne KI-basierte Objekterkennung verwendet werden sollen. Pattern Matching ist regelbasiert und nutzt manuell definierte Vorlagen oder geometrische Formen zur Objekterkennung. Obwohl es lange ein fester Bestandteil klassischer Bildverarbeitung war, stößt es unter realen Bedingungen oft an seine Grenzen. Änderungen in Beleuchtung, Ausrichtung, Maßstab oder selbst kleine Verdeckungen können zu Erkennungsfehlern führen. Zudem ist die Einrichtung aufwändig, erfordert Expertenwissen und lässt sich nur schwer an Veränderungen in der Produktionslinie anpassen.

Deep Learning: Intelligent und anpassungsfähig

Im Gegensatz dazu nutzt die KI-basierte Objekterkennung datengetriebene Modelle, die auf großen und vielfältigen Datensätzen trainiert wurden. Diese Modelle erkennen Objekte anhand abstrakter Muster und sind dadurch wesentlich robuster und flexibler. Sie kommen mit unterschiedlichsten Abweichungen und Unregelmäßigkeiten in industriellen Umgebungen zurecht. Mithilfe von Transfer Learning und Datenaugmentation lassen sich Modelle zudem schnell auf neue Objekte oder Bedingungen anpassen – ganz ohne komplexes Regelwerk.

Integrierte KI auf CtrlX

Wir bei HD Vision Systems setzen konsequent auf diesen modernen Ansatz und haben ihn direkt in die Bosch Rexroth CtrlX-Plattform integriert. Unsere Apps ermöglichen den Anschluss von Standard-Industriekameras gemäß dem GenICam-Standard via Ethernet. Die aufgenommenen Bilder werden von KI-Modellen direkt im CtrlX-Ökosystem verarbeitet. Die Ergebnisse sind nicht nur präzise, sondern werden auch automatisch aus 2D-Bildkoordinaten in 3D-Weltkoordinaten überführt – entscheidend für präzise Roboterführung und Qualitätssicherung.

Vor-Ort-Training und Individualisierung

Neben vortrainierten Modellen bieten wir Frameworks an, mit denen Nutzer eigene Bilddaten annotieren und individuelle Objekterkennungsnetzwerke trainieren können – komplett vor Ort, ohne Daten in die Cloud zu senden. So behalten Sie die volle Kontrolle über Datenschutz und Datensicherheit. Integratoren und Endanwender können so hochspezialisierte Erkennungslösungen entwickeln – exakt zugeschnitten auf ihre Anwendung.

Zukunftsausblick: KI für moderne Fertigung

Pattern Matching hatte seine Zeit, aber die zunehmende Komplexität moderner Fertigungsprozesse verlangt intelligentere, flexiblere Systeme. Deep Learning liefert genau das. Mit den fortschrittlichen Vision-Tools von HD Vision Systems und der Modularität der Bosch Rexroth CtrlX-Plattform stehen Herstellern leistungsstarke Objekterkennungslösungen zur Verfügung, die mit ihren Anforderungen wachsen.

Egal ob Nachrüstung bestehender Anlagen oder Neuplanung – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Kraft KI-gesteuerter Bildverarbeitung zu nutzen. Wir freuen uns, Sie dabei zu begleiten.

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