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Wofür Punktwolken?

Wir zeigen Ihnen, was hinter Punktwolken steckt, weshalb sie aus Industrie nicht mehr wegzudenken sind und wofür Sie Punktwolken alles einsetzen können.

Eine digitalisierte und automatisierte Produktion ist ohne Punktwolken fast nicht mehr vorstellbar. Wo CAD-Modelle das digital entwickelte Idealbild eines Objekts darstellen, holen Punktwolken Anwender und Entscheider wieder auf den Boden der Tatsachen. Denn das  digitale Abbild folgt exakt den tatsächlich in der Realität gefundenen Linien, Maßen und Kanten.

Punktwolke mit LumiScan

Konkret beschreibt eine Punktwolke die Menge an Punkten eines Vektorraums. Diese weisen eine unorganisierte Struktur auf, weshalb die Punkte auch als „Wolke“ bezeichnet werden. Erst die Vielzahl einzelner Punkte führt dazu, dass eine Punktwolke zur Form wird. Neben den Raumkoordinaten können die Punkte einer solchen Wolke auch Farbe und Lichtintensität eines Messpunkts speichern. Dadurch können Punktwolken zusätzliche Details aufweisen.

Wer ganz nah an eine Punktwolke heranzoomt, stellt jedoch schnell fest, dass die Punkte zunächst unverbunden bleiben. Das aus der Punktwolke entstehende Modell ist löchrig. Für ein optimales 3D-Modell ist eine engmaschige Aufnahme von Punkten notwendig – und eine sehr gute Rendering-Software.

Doch bereits zur Anzeige von Punktwolken sind eigene Visualisierungsprogramme notwendig. Die bekanntesten OpenSource Versionen sind dabei:

  • CloudCompare
  • Meshlab
  • GOM Inspect

Im Gegensatz zu professionellen Lösungen wie Point Cloud Library (PCL) bieten sie nur eine beschränkte Bearbeitung der Punktwolken an. Zur Objektbetrachtung und Einschätzung der Punktwolken-Qualität reichen sie aber aus.

 

Doch wie entstehen aus Punkten Objekte?

Punkte für eine Punktwolke entstehen insbesondere durch optisches Scanning. Hier unterscheidet man zwei Verfahren:

  1. Triangulation mittels Lasertechnologie: Dabei erlaubt der Winkel des zurückgeworfenen Laserstrahls die Berechnung der einzelnen Koordinaten.
  2. Normallicht-Scanner: Mittels strukturierten Lichts errechnet die Software Koordinaten einzelner Punkte präzise aus der Aufnahme.

Punktwolke von LumiScan

Erst wenn möglichst viele, möglichst exakte Punkte aufgenommen wurden, kann daraus das eigentliche Objekt erstellt werden. Die Ableitung von Objekten aus dieser Punktvielzahl funktioniert mittels 3D-Rendering. Dabei fasst die Software einzelne Punkte zu Polygonen zusammen, die wiederum eine Oberfläche bilden. Verschiedene algorithmische Verfahren wie Wireframes, Scanlining oder Radiosity helfen anschließend, Kanten zu glätten und eine einheitliche, realistische Erscheinung auszugeben.

 

Wofür also Punktwolken?

Punktwolken bieten aufgrund ihres eingängigen Prinzips der Objektabbildung die optimale Basis, um Gegenstände mitsamt ihren tatsächlichen Eigenschaften zu digitalisieren. Neben Modelling und Planung weiterer Produktionsschritte, erlauben Punktwolken auch die automatisierte Verarbeitung der gescannten Objekte. Denn häufig stimmen idealtypische CAD-Modelle nicht ausreichend mit ihren echten Gegenstücken überein. Passt die Präzision der Aufnahme, bildet eine Punktwolke das eigentliche Objekt wesentlich genauer ab.

Dieser Vorteil lässt sich beispielsweise zur automatisierten Qualitätsinspektion nutzen. Mit der Punktwolke erkennt ein System unerwünschte Abweichungen und kann das entsprechende Teil aussortieren. Weitergedacht helfen Punktwolken auch bei der vorausschauenden Wartung, Predictive Maintenance. Häufig kündigen sich Materialverschleiß oder Brüchigkeit bereits vor Auftreten des Defekts an. Mit einer Punktwolke können solche kleinen Veränderungen frühzeitig erkannt werden.

Das zeigt: Ein einzelner Punkt mag vielleicht noch nicht viel bewirken, doch viele Punkte zusammen ergeben neue, spannende Einsatzfelder für die Industrie. Wofür setzen Sie Punktwolken ein?

In der sich rasant entwickelnden Welt der industriellen Automatisierung ist eine zuverlässige und flexible Objekterkennung ein Grundpfeiler für Vision-Guided Robotics (VGR) und Qualitätssicherung. Bei HD Vision Systems ist es unsere Mission, die Grenzen des Möglichen in der Automatisierung neu zu definieren. Als Vision-Partner auf der Bosch Rexroth CtrlX-Plattform bringen wir modernste Bildverarbeitungstechnologie durch leistungsstarke Apps auf den Fabrikboden, die Konnektivität vereinfachen und die Leistung verbessern.

Pattern Matching: Ein traditioneller Ansatz

Eine der häufigsten Fragen beim Entwurf von Automatisierungslösungen ist, ob traditionelle Pattern-Matching-Techniken oder moderne KI-basierte Objekterkennung verwendet werden sollen. Pattern Matching ist regelbasiert und nutzt manuell definierte Vorlagen oder geometrische Formen zur Objekterkennung. Obwohl es lange ein fester Bestandteil klassischer Bildverarbeitung war, stößt es unter realen Bedingungen oft an seine Grenzen. Änderungen in Beleuchtung, Ausrichtung, Maßstab oder selbst kleine Verdeckungen können zu Erkennungsfehlern führen. Zudem ist die Einrichtung aufwändig, erfordert Expertenwissen und lässt sich nur schwer an Veränderungen in der Produktionslinie anpassen.

Deep Learning: Intelligent und anpassungsfähig

Im Gegensatz dazu nutzt die KI-basierte Objekterkennung datengetriebene Modelle, die auf großen und vielfältigen Datensätzen trainiert wurden. Diese Modelle erkennen Objekte anhand abstrakter Muster und sind dadurch wesentlich robuster und flexibler. Sie kommen mit unterschiedlichsten Abweichungen und Unregelmäßigkeiten in industriellen Umgebungen zurecht. Mithilfe von Transfer Learning und Datenaugmentation lassen sich Modelle zudem schnell auf neue Objekte oder Bedingungen anpassen – ganz ohne komplexes Regelwerk.

Integrierte KI auf CtrlX

Wir bei HD Vision Systems setzen konsequent auf diesen modernen Ansatz und haben ihn direkt in die Bosch Rexroth CtrlX-Plattform integriert. Unsere Apps ermöglichen den Anschluss von Standard-Industriekameras gemäß dem GenICam-Standard via Ethernet. Die aufgenommenen Bilder werden von KI-Modellen direkt im CtrlX-Ökosystem verarbeitet. Die Ergebnisse sind nicht nur präzise, sondern werden auch automatisch aus 2D-Bildkoordinaten in 3D-Weltkoordinaten überführt – entscheidend für präzise Roboterführung und Qualitätssicherung.

Vor-Ort-Training und Individualisierung

Neben vortrainierten Modellen bieten wir Frameworks an, mit denen Nutzer eigene Bilddaten annotieren und individuelle Objekterkennungsnetzwerke trainieren können – komplett vor Ort, ohne Daten in die Cloud zu senden. So behalten Sie die volle Kontrolle über Datenschutz und Datensicherheit. Integratoren und Endanwender können so hochspezialisierte Erkennungslösungen entwickeln – exakt zugeschnitten auf ihre Anwendung.

Zukunftsausblick: KI für moderne Fertigung

Pattern Matching hatte seine Zeit, aber die zunehmende Komplexität moderner Fertigungsprozesse verlangt intelligentere, flexiblere Systeme. Deep Learning liefert genau das. Mit den fortschrittlichen Vision-Tools von HD Vision Systems und der Modularität der Bosch Rexroth CtrlX-Plattform stehen Herstellern leistungsstarke Objekterkennungslösungen zur Verfügung, die mit ihren Anforderungen wachsen.

Egal ob Nachrüstung bestehender Anlagen oder Neuplanung – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Kraft KI-gesteuerter Bildverarbeitung zu nutzen. Wir freuen uns, Sie dabei zu begleiten.

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