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Welche Beleuchtungsarten gibt es?

In der heutigen Zeit nimmt die industrielle Bildverarbeitung in der Produktion eine immer größere Rolle ein. Weshalb? Unternehmen suchen Methoden, um Kosten bei der Herstellung eines Produktes zu senken. Aufgrund der steigenden Qualitätsansprüche seitens der Verbraucher und der Konkurrenz, bietet maschinelles Sehen eine Lösung. Die Prüfpalette ist dabei enorm. Ob nun kleine Schrauben, Lebensmittel oder Autos: Mit Leichtigkeit können Unternehmen unter anderem eine Form- und Maßprüfung, Oberflächeninspektion oder Defekterkennung vollziehen.

Das Umgebungslicht reicht zur Inspektion dieser Objekte allerdings nicht aus. In dunklen Hallen, bei wechselndem Tageslicht oder unterschiedlichen Lichtquellen gibt es für die Kameras keine zuverlässige Beleuchtung und ungenügenden Kontrast, um Prüfmerkmale oder Fehler einwandfrei lesen zu können. Daher helfen verschiedenste Beleuchtungsarten, der Bildverarbeitung konstante Licht- und Kontrastverhältnisse zu bieten. Das Licht hebt effektiv Merkmale des jeweiligen Objekts hervor und ermöglicht so eine korrekte Überprüfung.

Denn Merkmale, die im Bild nicht zu erkennen sind, kann die Bildverarbeitung auch nicht auswerten. Insbesondere die Informationen in der Bildaufnahme nach der Aufnahme wiederherzustellen, ist fast unmöglich. Daher sollten Sie schon von Anfang an die Beleuchtungsauswahl sorgfältig bedenken, um den Aufwand gering zu halten und keine unnötig aufwändigen Rechenprozesse zu vollziehen.

 

Doch welche Beleuchtungsarten gibt es eigentlich dafür?

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Hintergrundbeleuchtung

Durch die Hintergrundbeleuchtung rückt der Umriss des Objekts in den Vordergrund. Zwar ist sie für eine Oberflächeninspektion ungeeignet, kann aber neben der Prüfung der Umrissform verschiedenste Lücken prüfen. Schlitze/Spalten und Löcher müssen zum Beispiel bei Stanzungen auf Vollständigkeit untersucht werden.

 

Dunkelfeldbeleuchtung

Bei der Dunkelfeldbeleuchtung setzt die Qualitätsinspektion den Beleuchtungswinkel nicht höher als ca. 45 Grad. Durch die seitliche Beleuchtung reflektieren Merkmale an der Oberfläche das Licht zurück zur Kamera und sind hell zu sehen, während der Rest Oberfläche dunkler erscheint. Dabei können Sie kleinste Beschädigungen, Kerben, (Finger-)Abdrücke oder Staubkörner identifizieren.

Diffuse Koaxialbeleuchtung

Um vor allem stark reflektierende, glänzende Objekte besser auf Merkmale zu prüfen, strahlt bei der diffusen Koaxialbeleuchtung ein LED-Leuchtfeld seitlich (koaxial) auf einen halbdurchlässigen Spiegel. Er beleuchtet das eigentliche Objekt und durch den geringeren Schattenwurf ist das Bild deutlich homogener. Denn durch den halbdurchlässigen Spiegel reflektiert weniger Licht zur Kamera. Bei direkter Beleuchtung hingegen könnten Sie Merkmale wie Kratzer überhaupt nicht identifizieren, da das Objekt die Kamera nur blenden würde. 

 

Ringlicht

Ringlichter sind preiswert und in der Konstruktion unkomplizierter als andere Beleuchtungsarten. Sie werden bei kleineren Beleuchtungsfeldern rund um das Kameraobjektiv eingesetzt, um eine möglichst schattenfreie Beleuchtung zu gewährleisten. Für noch mehr Leuchtkraft an einer kleineren, spezifischen Stelle, greift man bei der Bildverarbeitung allerdings auf die klassische Spot-Beleuchtung zurück.

Es zeigt sich, dass die Beleuchtungsarten in der Bildverarbeitung sehr vielseitig sind. Je nachdem was Sie überprüfen möchten, dient die jeweilige Beleuchtung ihrem bestimmten Zweck. In der Qualitätsinspektion gilt es also immer zu entscheiden, welche Methode sich für die Merkmalprüfungen am besten eignet und zuverlässige Resultate erzielt.

In der sich rasant entwickelnden Welt der industriellen Automatisierung ist eine zuverlässige und flexible Objekterkennung ein Grundpfeiler für Vision-Guided Robotics (VGR) und Qualitätssicherung. Bei HD Vision Systems ist es unsere Mission, die Grenzen des Möglichen in der Automatisierung neu zu definieren. Als Vision-Partner auf der Bosch Rexroth CtrlX-Plattform bringen wir modernste Bildverarbeitungstechnologie durch leistungsstarke Apps auf den Fabrikboden, die Konnektivität vereinfachen und die Leistung verbessern.

Pattern Matching: Ein traditioneller Ansatz

Eine der häufigsten Fragen beim Entwurf von Automatisierungslösungen ist, ob traditionelle Pattern-Matching-Techniken oder moderne KI-basierte Objekterkennung verwendet werden sollen. Pattern Matching ist regelbasiert und nutzt manuell definierte Vorlagen oder geometrische Formen zur Objekterkennung. Obwohl es lange ein fester Bestandteil klassischer Bildverarbeitung war, stößt es unter realen Bedingungen oft an seine Grenzen. Änderungen in Beleuchtung, Ausrichtung, Maßstab oder selbst kleine Verdeckungen können zu Erkennungsfehlern führen. Zudem ist die Einrichtung aufwändig, erfordert Expertenwissen und lässt sich nur schwer an Veränderungen in der Produktionslinie anpassen.

Deep Learning: Intelligent und anpassungsfähig

Im Gegensatz dazu nutzt die KI-basierte Objekterkennung datengetriebene Modelle, die auf großen und vielfältigen Datensätzen trainiert wurden. Diese Modelle erkennen Objekte anhand abstrakter Muster und sind dadurch wesentlich robuster und flexibler. Sie kommen mit unterschiedlichsten Abweichungen und Unregelmäßigkeiten in industriellen Umgebungen zurecht. Mithilfe von Transfer Learning und Datenaugmentation lassen sich Modelle zudem schnell auf neue Objekte oder Bedingungen anpassen – ganz ohne komplexes Regelwerk.

Integrierte KI auf CtrlX

Wir bei HD Vision Systems setzen konsequent auf diesen modernen Ansatz und haben ihn direkt in die Bosch Rexroth CtrlX-Plattform integriert. Unsere Apps ermöglichen den Anschluss von Standard-Industriekameras gemäß dem GenICam-Standard via Ethernet. Die aufgenommenen Bilder werden von KI-Modellen direkt im CtrlX-Ökosystem verarbeitet. Die Ergebnisse sind nicht nur präzise, sondern werden auch automatisch aus 2D-Bildkoordinaten in 3D-Weltkoordinaten überführt – entscheidend für präzise Roboterführung und Qualitätssicherung.

Vor-Ort-Training und Individualisierung

Neben vortrainierten Modellen bieten wir Frameworks an, mit denen Nutzer eigene Bilddaten annotieren und individuelle Objekterkennungsnetzwerke trainieren können – komplett vor Ort, ohne Daten in die Cloud zu senden. So behalten Sie die volle Kontrolle über Datenschutz und Datensicherheit. Integratoren und Endanwender können so hochspezialisierte Erkennungslösungen entwickeln – exakt zugeschnitten auf ihre Anwendung.

Zukunftsausblick: KI für moderne Fertigung

Pattern Matching hatte seine Zeit, aber die zunehmende Komplexität moderner Fertigungsprozesse verlangt intelligentere, flexiblere Systeme. Deep Learning liefert genau das. Mit den fortschrittlichen Vision-Tools von HD Vision Systems und der Modularität der Bosch Rexroth CtrlX-Plattform stehen Herstellern leistungsstarke Objekterkennungslösungen zur Verfügung, die mit ihren Anforderungen wachsen.

Egal ob Nachrüstung bestehender Anlagen oder Neuplanung – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Kraft KI-gesteuerter Bildverarbeitung zu nutzen. Wir freuen uns, Sie dabei zu begleiten.

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